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LuckyTiger engine

Wie es mal angefangen hat

Seit dem ich das erste mal eine XB gefahren hab wuensch ich mir ein wenig mehr Leistung. Tom und ich haben lange darueber philosophiert was denn nun Sinn macht. Den vielgeruehmten 1170er einfach nachbauen wollte ich definitiv nicht. Dieses Motorenkonzept setzt mir viel zu wenig auf die Reduzierung der rotierenden bzw. beweglichen Massen.

Nach dem ersten Jahr mit meinem modifierten 12er Langhuber habe ich dann beschlossen einen eigenen Motor zu bauen der meine Ideen vollumfaenglich umsetzt. Gebaut wird der Motor eigentlich von Lucky. Ich hab den Alu Primaer und die Lima und das Airintake System beigesteuert, sowie diverse andere Kleinteile. Und aussuchen wie und was wir da sonst noch so zusammenbauen durfte ich mir natuerlich auch. Ich habe etwa 8 Monate mit Vorbereitungen unzaehligen Telefonaten mit Leuten in Deutschland und den USA zugebracht, bis ich mich entschlossen habe zu Lucky zu fahren und das Projekt zu beginnen. Brian Nallin von Revolution Performance hat die Zylinder geliefert. Die Leute haben in dem Breich wohl das beste Produkt. Daher macht Revolution auch die Zylinder fuer die RR. Der folgende Link MOVIE launched einen Quicktime Movie der den Produktionsprocess der Zylinder zeigt (Courtesy of Revolution Performance). Um sich das anschauen zu koennen muss man die neuste Version von Quicktime instaliert haben, da es ein MPEG4 file ist.

2 x 4 Viertelkreise Fraesen
Wie auf diesen Bildern zu sehen, haben Tom und ich kuerzlich die Voraussetzungen fuer den Aufbau des Kurzhubers geschaffen. Das "entkernte" und verschraubte Gehauese wurde auf den Fraestisch aufgespannt und erst einmal von Tom vermessen.



Mit nur max 5/100 Abweichungen waren die Toleranzen fuer das Gehauese sehr gut eingehalten worden und die Winkel stimmten auch. Nachdem Tom die Kreistaschen einprogrammiert hatte war der Job recht schnell erledigt und die Zylinder passen sauber in die 4/100 groesseren Gehaueseoeffnungen.







Die Bohrungen fur die Oelrueckfuehrungen von den Koepfen haben nun einen Teil Ihrer Wandung verloren.



Die Gehaueseschraube die zwischen den Zylinderfuessen liegt kann auch nicht mehr verwendet werden, da zwischen den Zylindern so gut wie kein Material mehr ist und die Zylinder im Weg sind. Die Bohrung haben wir mit einem Blindstopfen verschlossen. Da die Kurbelwelle an Umfang und etwa 2.5 Kg Gewicht verloren hat, mussten wir die Bohrung fuer die OT/Zuedungskontrolle nacharbeiten (weiter nach unten und groesserer Durchmesser) und einen neuen Blindstopfen anfertigen lassen.

Die Zylinder sind wie ueblich an den Kuehlrippen nicht entgratet, ws sich schnell beheben laesst. Die Oberflaechen sehen dafuer absolut top aus. Der Zylinderfuss ist "papierduenn" (1.6 mm!!!!!!!) Man braucht hier nichts mehr machen, da die Ausspaarungen fuer die Spritzoehlkuehlung und die Kolben bereits vorhanden sind. Die Zylinder muessen aber innen ausgewaschen werden um die Rueckstaende vom Hohnen loszuwerden. Nicasil ist hart und die Rueckstande sollten nicht ins Oel geraten.



Die Spritzoelkuehlungen sind uebringens mit 19 Euro pro Stueck nicht so teuer wie der Rest. Die Dichtungen gibt es bei Buell nicht einzeln und ich hab daher zwei Neue eingekauft um da keine Kompromisse eingehen zu muessen.

Eigentlich wollte ich mich auf die Reduktion der rotierenden Massen beschraenken. Wie es denn so ist kommen neue Ideen dazu. Brian hat mir ein paar wunderschoen gemachte und superleichte Hydros von Schubeck besorgt. Zum Vergleich, die originalen wiegen 136 gramm die X-lifter Hydros wiegen nur 65 gramm.





Urspuenglich war geplant einen Satz Chrom Molybdaen Stoessel von Jesel einzusetzen die in der von uns benoetigten Laenge angefertigt werden sollten (Gewicht original vs Jesel Stoessel xx Gramm zu xx Gramm - kommt noch) aber wir haben uns dazu entschieden die Alu Stoessel von Andrews zu nehmen da diese leichter sind und wir an sich keinen extremen Lift haben.



Die Rollerrocker sind etwas leichter als die originalen und werden von Lucky noch ueberarbeitet. Wir haben uns entschieden diese zu verwenden, da die Nockenwellen den hoeheren Lift haben. Zusammen mit den Rollerrockers hilft das den zusaetzlichen Stress auf die Kipphebel bzw. im Ventiltrieb insgesamt zu vermindern. Man kann da natuerlich noch deutlich mehr Geld ausgeben. Fuers Erste ergibt sich aus den oben genannten Modifikationen des Ventiltriebs eine recht ordentliche Reduktion von bewegten Massen.

In die Kurbelwelle hat Lucky viel Arbeit investiert:



- Durchmesser auf 175 mm reduziert und Bohrung fuer die originale Kurbelwellenwuchtung zugeschweisst
- neuer Hubzapfen
- neue Kubelwellenlager und Pleuellager
- Primaerseitiges zusaetzliches Kurbelwellenlager im RR Primaerdeckel eingelassen
- Feinwuchten
- Pleuel ueberarbeiten und Glassstrahlen
- Massenausgleich
- gehaertetes Oelpumpenritzel (LuckyHands)
Wurde bereits alles erledigt (Stand 06/2007)


Hier ist ein Bild der neuen sicherbaren Sprocketnut von Tom. Beim Alpengrollen 2006 gab es zwei 12er XBs wo sich diese Mutter geloest hat. Ich hatte bisher mit dem ALU-Primaer keine Probleme damit, da die ALU-Sprockets eine deutlich besser Passung und viel geringere Masse haben.
Um absolut sicher zu sein das der Primaer haelt werden wir diese Nut einsetzen.



Wenn man sich den originalen Zuendungrotor anschaut, dann ist das, trotzdem das es ein Pressteil ist, ein Teil das sehr gut funktioniert und nur in ganz wenigen Faellen Probleme gemacht hat. Da ich dank Migo von Buell Frankfurt einen stabileren Rotor kriegen konnte kommt der jedoch auch in den Motor.



Kolben und Koepfe sind zwischenzeitlich fertig. Die Auspuffanlage macht sehr gut Fortschritte. Der Lichtmaschienenrotor der RR muss muss nur noch mit dem Primarysprocket verheirated werden und dann ist das Teil auch soweit.

30.01.2007 So das ist es fuers Erste. Insgesamt wird es wohl bei dem 1208er auf eine Reduktion von ungefaehr 7 KG an rotierenden Massen und einer Halbierung der oszillierenden Massen des Ventiltriebes hinauslaufen. Ich werde bald wieder ein paar Bilder reinstellen koennen um die Fortschritte die wir gemacht haben zu zeigen (siehe unter New Stuff oder auch wo wir zur Zeit dran arbeiten).

Wenn der Zusammenbau des Motors ansteht wird es fuer Lucky einiges an Arbeit geben, da die Komponenten in dieser Konstellation noch nie zusammen gelaufen sind. Ohne einen Profi im Team wie ihn wuerde ich so ein Projekt nicht angehen. Es wird ein besonderer Tag..............wenn es endlich soweit ist und die Rockerboxen drauf sind und der Motor sauber durchdreht............dann ist das wie Weihnachten fuer mich.



Erfahrungswerte

Eigentlich wollte ich mich in den Motorenumbau gar nicht so tief reinhaengen. Nachdem ich aber waehrend 2005 einige sehr irritierende und ernuechternde Erlebnisse mit Leuten hatte die Buell Teile bzw. Motoren ueberarbeiten hab ich mir gesagt das geht auch anders.
Ich bin sehr froh, das Lucky sich dem Projekt angenommen hat. Vor allem macht es mir Spass mit Leuten zu arbeiten die genug Hirn in der Birne haben erstmal zuzuhoeren was man eigentlich erreichen will. Vorgefasste Meinungen und Belehrungen von selbsternannten Motoren Gurus braucht die Welt naemlich wirklich nicht.

"........the world is full of shit and loads of people with big shoffels!"

Die Beschaffung der Teile beinnhaltete einige Schwierigkeiten. Trotz Vorsicht und das ich diesmal drauf geachtet habe, dass mir keiner Scheisse erzaehlt, und ich Sachen selber bauen muss die andere vor mir angeblich schon laengst in Ihren hochgelobten Bikes am laufen haben........habe ich den ersten Satz Zylinderkoepfe zurueckgegeben da die Teile nicht den Erwartungen entsprachen, hab die Kolben aus dem gleichen Grund zurueck geschickt und diverse andere Teile eingekauft die letzlich nicht Ihren Weg in den Motor finden werden. Das hat neben schlechter Arbeit noch zwei Gruende; erstens ich hatte wegen eines Deals Zugang zu ein paar intressanten Teilen bekommen und diese bereits vor meiner Zusammenarbeit mit Lucky geordert; zweitens ich mache keine Kompromisse und Lucky hatte einige sehr gute und wesentlich bessere Ideen und diese wurden von mir zu 100% uebernommen. Das heisst dann aber auch man verabschieded sich von Teilen und letztlich von Geld. Bisher halten sich die Mehrausgaben in Grenzen und schliesslich kann man die Teile auch eintauschen. Eingestampft haben wir jedenfalls noch nichts. Die Leute vom Zoll und die Luftfrachtspedition freuen sich ueber das zusaetzliche Business. Everybody is happy.

Mit besserer Planung und mit dem Wissen was ich jetzt habe, lassen sich solche Ueberraschungen minimieren aber leider nicht gaenzlich vermeiden. Hinzu kommt, das die Leute aus den Staaten machmal eine etwas eigenartige Auffassung von Qualitaet haben. Trotzdem sind meine Partner immer sehr zuvorkommend und nett gewesen, vor allem wenn mal wieder die voellig falschen Brocken geliefert wurden oder Teile in einem Zustand ankamen der nicht akzeptabel war. Man entschudigt sich arrangiert den Austausch und bleibt freundlich verbunden. Natuerlich bleibt man fast immer auf den Fracht und Importkosten sitzen. Aber das spielt wenn man das Gesamtvolumen des Projektes anschaut keine so grosse Rolle.

Wer sich dazu entschliesst seinen eigenen Weg zu gehen sollte darauf gefasst sein mit reichlich Ueberraschungen konfrontiert zu werden. Das ist nicht nur meine eigene Erfahrung. Ein erfahrener Motorenbauer ist wenn man so wie ich neu einsteigt der wichtigste Garant fuer den Erfolg. Sich Zeit fuer die Planung und Vorbereitung nehmen essentiell.





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